(Deutsch) Neue Objekte für das Bunkermuseum

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Kürzlich hat das Bunkermuseum in Emden zwei Ausstellungsstücke aus privater Hand als Schenkung erhalten. Dabei handelt es sich um zwei Emaille – Schilder aus der nationalsozialistischen Zeit. Diese wurden kürzlich bei Gartenarbeiten in Pewsum im Bereich der Grundschule gefunden. Dort wurden Hinweisschilder auf nationalsozialistische Institutionen vermutlich bei Kriegsende vergraben, bis sie 73 Jahre später wieder ans Licht gebracht wurden. Die Schilder sind in die Sammlung des Bunkermuseums aufgenommen und werden damit Teil der ostfriesischen Erinnerungskultur an die NS-Zeit zwischen 1933 und 1945.

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Das linke Schild wies auf eine Hilfsstelle für Mutter und Kind in Pewsum hin. Sie war Teil des Hilfswerks Mutter und Kind, eine Institution, die 1934 gegründet wurde und dem Hauptamt für Volkswohlfahrt in der Reichsleitung der NSDAP unterstand. Die Hauptaufgabe dieser NS-Institution bestand in der Unterstützung schwangerer Frauen, junger Mütter und ihrer Kinder in vielfältigen Bereichen des Alltags. Dazu gehörte die Wahrnehmung erzieherischer und gesundheitlicher Aufgaben in den Kindertagesstätten, Verpflegung der Kinder und gesundheitsfördernde Maßnahmen für Kleinkinder, sowie die Jugendhilfe. Die Arbeit wurde vorwiegend von ehrenamtlichen Helfern geleistet, besonders von Mitgliedern der NS-Frauenschaft und der NS-Volkswohlfahrt. Es hatten nur Frauen, die nach den damaligen Maßstäben als arisch angesehen wurden, Zugang zu diesen Angeboten.

Das rechte Schild wies auf den Bahnhofsdienst der NSV hin. Es hing daher vermutlich am Bahnhof der Jan-Klein Bahn –  eine 23 Kilometer lange, meterspurige Kleinbahn in Ostfriesland. Die NS-Volkswohlfahrt (NSV) war nach der Deutschen Arbeitsfront (DAF) zweitgrößte Massenorganisation des Deutschen Reiches. Im Mittelpunkt der NSV-Tätigkeit standen Gesundheitsfürsorge, Vorsorgeuntersuchungen sowie die medizinische Betreuung, die während des Zweiten Weltkrieges vor allem von Bombenopfern in Anspruch genommen werden musste.

Die Emaille – Schilder werden zurzeit aufbereitet und in naher Zukunft in der Ausstellung zu sehen sein.