Etwas abseits vom Hauptweg, in der Mitte eines Halbrunds aus Kreuzen, liegt das Grab. Hier ruht Horst Weinreich. Ein 16-Jähriger, der nur wenige Tage vor der bedingungslosen Kapitulation des Nazi-Reiches als Kindersoldat in Hitlers Armee verheizt wurde. Einer von damals Tausenden jungen Männern. Wer überlebte und wer starb – das entschied oft der Zufall. Zwischen Leben und Tod war ein schmaler Grat.
Über die grausamen Todesumstände von Horst Weinreich steht nichts auf dem Grabstein. Natürlich nicht. Es ist ein schlichter, genormter Sandstein, auf dem Name, Geburts- und Todesdatum eingemeißelt sind. Eins von Millionen Kriegsgräbern überall in Europa.
Die Tragodie des Horst Weinreich, EZ-Redakteur Marten Klose, 2015